Leserbrief von Joachim Behne

UWG zu Gast beim Krupp-Verlag

Die UWG war im Krupp-Verlag in Sinzig zu Gast. Sie sprach mit leitenden Personen des Verlages und erläuterte ihre Sicht zur Meckenheimer Kommunalpolitik. Ein Bericht darüber erschien in Blick Aktuell 13/2014 vom 27. März 2014. Einige wiedergegebene bemerkenswerte Äußerungen der UWG möchte ich kommentieren.

Unabhängig davon, dass sie immer noch gegen die ehemalige CDU-Bürgermeisterin kämpft, beklagte die UWG die Entstehung der beiden neuen Märkte in Merl und brachte dies in Zusammenhang mit zu viel „Fluktuation“ am Neuen Markt. Dazu darf daran erinnert werden, dass Leerstände am Neuen Markt ein Problem seit Jahren sind und die Märkte in Merl erst vor kurzem entstanden sind. Im Übrigen: Wem am Neuen Markt machen denn Aldi und EDEKA Konkurrenz? Es können ja wohl nur die dortigen Lebensmittel-Märkte in Frage kommen. Und zu den bestehenden ist sogar nach der Eröffnung der beiden Märkte in Merl mit Netto ein weiterer am Neuen Markt hinzugekommen.

Die UWG meinte, es wäre in Merl ein neues „Einkaufszentrum… auf der grünen Wiese“ entstanden. Da werden die 5000 in Merl wohnenden Bürger sich erstaunt die Augen reiben und die grüne Wieses suchen. Diese Äußerungen bestärken meinen Eindruck, dass in der Altstadt die Gemeindereform Ende der 60er Jahre noch nicht in allen Köpfen angekommen ist. Merl ist dort offensichtlich noch immer ein Dorf außerhalb Meckenheims. Ein Besuch der UWG in diesem Stadtteil könnte ihr neue Erkenntnisse bringen. Ortsvorsteher Reinhard Diefenbach wird sicherlich gerne eine Führung übernehmen.

Das Thema des fehlenden Baumarktes wurde angesprochen. Es sei Unsinn, dass jeder für eine Schraube nach Rheinbach fahren müsse. Die Hauptstraße bzw. Meckenheim habe alles, was man braucht. Dass das von Tausenden von Bürgern nicht so gesehen wird, scheint nicht zu interessieren. In diesem Zusammenhang behauptet die UWG, der Bürgermeister habe „die in Frage kommenden Baumarktketten angesprochen“. Dass das nicht geklappt habe, sei nicht der Stadt anzulasten. Tatsache ist jedoch, dass der Bürgermeister zuletzt in der Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl am 16. Januar öffentlich geäußert hat, dass er keinen Baumarkt in Meckenheim wolle. Er wies auf die Einkaufsmöglichkeiten bei Knauber in Bonn hin. Und zum Baumarkt in Rheinbach seien es „doch nur 3 Kilometer“. Ähnlich äußerte er sich in der Ratssitzung im März 2013, als er und die anderen Fraktionen den entsprechenden Antrag der BfM, dass die Verwaltung sich um die Ansiedlung eines Baumarktes bemühen solle, ablehnten.

Interessante Fragen stellte Geschäftsführer und Chefredakteur Hermann Krupp seinen Besuchern: Wie die UWG es denn mit der Bürgerbeteiligung halte? Die entwaffnende Antwort: „Das ist in den gesetzlichen Vorgaben schon ausreichend geregelt.“ Abschließend wollte Hermann Krupp wissen, mit welchem Programm die UWG in den Wahlkampf gehen wolle. Die Antwort: Wir unterstützen die zurzeit laufenden Maßnahmen der Stadt.

Mein Fazit: Merl ist für die UWG „Terra Incognita“, Bürgerinteressen spielen keine Rolle, ein Wahlprogramm zur Gestaltung der Zukunft gibt es nicht.

Joachim Behne, Pressesprecher der BfM