Keine Rücksicht auf Altendorfer und Ersdorfer Bürger

Bessere Nahverkehrs-Anbindung nach Gelsdorf abgelehnt

Auf einhellige Ablehnung der Alt-Fraktionen stieß ein Antrag der BfM im Meckenheimer Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am 8. Dezember. Die BfM wollten den Einwohnern von Altendorf und Ersdorf – zwei Meckenheimer Ortsteile ohne eigene Einkaufsmöglichkeiten – das Einkaufen im neu entstehenden Nahversorgungszentrum in Gelsdorf unmittelbar hinter der Stadtgrenze von Meckenheim erleichtern.

Angesichts der kurzen Entfernung von gut einem Kilometer liegt es auf der Hand, dass die Einwohner der beiden Ortsteile davon Gebrauch machen werden. Für Autofahrer ist das kein Problem, aber wer diese Möglichkeiten nicht hat, muss sich als Fußgänger oder Radfahrer entlang der vielbefahrenen L 471 auf den Weg machen. Um dem abzuhelfen, hat die BfM-Fraktion im Ausschuss beantragt, beim Landrat des Rhein-Sieg-Kreises zu bewirken, dass eine Busverbindung hergestellt wird. (Blick Aktuell vom 10. November). Das könnte relativ leicht realisiert werden, wenn die von Rheinbach kommende Buslinie 749 nicht wie bisher direkt von Altendorf nach Meckenheim/Stadt sondern mit einer Schleife von insgesamt ca. drei Kilometern über den neuen Discounter direkt hinter der Stadtgrenze geführt wird. Für Radfahrer gäbe es die Möglichkeit, über Feldwege zu fahren; nur für die letzten 350 Meter sei ein Radweg erforderlich.

Die Ablehnung wurde mit verschiedenen Argumenten begründet. Es wurden die entstehenden Kosten genannt.

Deren Höhe und deren Meckenheimer Anteil waren ja noch nicht bekannt. Statt erst einmal in die Prüfung der Kostenfrage einzusteigen, wurde reflexartig „Nein“ gesagt. Diskussionswürdig ist durchaus auch die Aussage, es handele sich um „freiwillige „ Ausgaben. Immerhin hat das was mit Verkehrssicherheit zu tun, denn die Fußgänger werden sich auf den Weg entlang der Landstraße machen, auch wenn der Ausschuss das nicht wünscht.

Ein interessantes Argument war, NORMA würde dafür „belohnt“, dass es seine Filiale in Meckenheim geschlossen und dafür eine neue in Gelsdorf eröffnet habe. Die Kategorien von „Belohnen“ und „Bestrafen“ durch die Kommunalpolitik bei der Gewerbeansiedlung sind Neuland. Auf diesem Gebiet kann der Ausschuss noch manche Initiativen entwickeln.

Aus zwei Fraktionen wurde vorgebracht, man könne nicht Geld in die Hand nehmen, um Kaufkraftabfluss in eine Nachbargemeinde bzw. in ein Nachbar-Bundesland zu bewirken. „Kauft in Meckenheim!“ – so die Botschaft. Ein BfM-Mitglied merkte an: Lässt der Internet-Ausbau in Meckenheim deshalb so lange auf sich warten, damit niemand bei Amazon und Co. einkauft?

Dazu darf daran erinnert werden, dass in der Ratssitzung am 20.3.2013 die BfM forderte, die Verwaltung solle sich um die Ansiedlung eines Baumarktes in Meckenheim bemühen. Der Bürgermeister – und mit ihm die Alt-Parteien – lehnten das ab. Der Bürgermeister erläuterte: Bis Rheinbach seien es doch „nur 3 Kilometer“ und bis Knauber sei es doch auch nicht weit. Er befürwortete also Kaufkraftabfluss nach Rheinbach und Bonn.

Nicht erörtert wurde die Tatsache, dass die vorgeschlagene Busverbindung den Gelsdorfer Bürgern den Weg nach Meckenheim zum Einkaufen erleichtern würde. Ob es also zu einem Kaufkraftabfluss oder Kaufkraftgewinn für Meckenheim kommen würde, ist eine durchaus offene Frage.

Offen bleibt bisher auch, wie sich die beiden von der CDU gestellten Ortsvorsteher zum Thema positionieren. Die Gemeindeordnung sagt dazu: „Der Ortsvorsteher soll die Belange seines Bezirks gegenüber dem Rat wahrnehmen.“

Fazit: Bei den geschilderten Argumenten kommen die Interessen der Altendorfer und Ersdorfer Bürger nicht vor. Das erinnert daran, dass die Alt-Parteien, die sich früher „Meckenheimer Demokraten“ nannten, eine Nahversorgung für Merl über viele Jahre verhindert haben. So wenig, wie Merl für die Ratsmitglieder der Kernstadt zählte, zählen jetzt die „beiden Dörfer hinter der Autobahn“, wie bissig kommentiert wurde.

Pressemitteilung 21/2016 der Wählervereinigung Bürger für Meckenheim (BfM)